Damaris Nübling
Deutsches Institut
Professur für Historische Sprachwissenschaft des Deutschen
Keywords
Sprachwandel, Grammatikalisierung, Onomastik, Genderlinguistik, Dialektologie
Forschungsansätze
Kontrastive Linguistik, Ökonomietheoretische Ansätze („usage-based approaches“), Korpuslinguistik
Aktuelle Forschung
- Deutscher Familiennamenatlas (DFG-Projekt 2005-2015)
- Digitales Familiennamenwörterbuch Deutschlands (Akademievorhaben 2012-2036)
Inneruniversitäre Einbindungen
- Arbeitsgruppe „Un/doing differences“ (Antrag auf Teilprojekt innerhalb einer Socum Forschergruppe, 8 Teilnehmer)
- Antrag auf Kolleg-Forschergruppe mit Britta Mondorf über „Support-Strategien in Variation und Sprachwandel” (mit vorangegangener inneruniversitärer Förderung)
Weitere Forschungs- und Vernetzungsinteressen
Name und Geschlecht. Genuszuweisungs- und Sexusausdrucksmöglichkeiten am Namenkörper (Personen-, Tier-, Produktnamen etc.), Vernetzung mit Soziologie/ Kulturanthropologie
Forschungsthemen
- Sprachliche Klassifikation um ihrer selbst willen? Entstehung, Entwicklung und Interdependenz zwischen den zwei „leeren“ Klassifikationssystemen Genus und Flexionsklasse; Untersuchungen zu ihrem diachronen Auf-, Um-, und Abbau bzw. zu Reanalyse- und Exaptationsprozessen im Nominal- und Verbalbereich
- Zweifelsfall-Linguistik: Sprachliche Zweifelsfälle als Indikatoren aktuellen Sprachwandels (am Beispiel schwankender Fugenelemente, schwankender Deklinationsklassenzugehörigkeit, Rektionsalternanzen bei Präpositionen, Parallel-/Wechselflexion von Adjektiven, (De-) Flexion von Eigennamen etc.)
- Genderlinguistik und Genderonomastik (auch kontrastiv): Genderlinguistische Untersuchungen zur Lexikographie, zum semantischen Wandel, zum Genus/Sexus-Verhältnis, zur prosodisch-phonologischen Struktur von Rufnamen (historische Androgynisierungstendenzen seit den 1970er Jahren)
- Namengrammatik: Untersuchungen zur Grammatikalisierung des Definitartikels vor Eigennamen (Ruf- und Familiennamen, Toponyme, Ergonyme), zu Flexionsbesonderheiten und zur sukzessiven Deflexion von Eigennamen; Reanalyse des Pluralallomorphs ‑s aus Genitivkonstruktionen mit Familiennamen
Themen von Doktoranden
Rufname und soziale Herkunft: Zur schichtenspezifischen Vornamenvergabe in Deutschland. Von KarstadtQuelle zu Arcandor, von MTU Friedrichshafen zu Tognum: Prinzipien des diachronen Wandels von Unternehmensnamen. Onymische Flexion und Deflexion in der Geschichte des Deutschen. Geschichte der ung-Nominalisierung zwischen Verbalität und Nominalität. Zwischen morphologischer Schwächung und Stärkung: Die Genese einer 8. Ablautreihe. Deklinationsklassenwandel: Entwicklung der Pluralallomorphie im Deutschen, Niederländischen, Schwedischen und Dänischen. Konjugationsklassenwandel: Prinzipien des Ab-, Um- und Ausbaus verbalflexivischer Allomorphie in germanischen Sprachen. Zur Entstehung eines sprachlichen Zweifelsfalls: Korpusbasierte diachrone Untersuchung zur Reanalyse genitivischer Konstruktionen als Komposita unter besonderer Berücksichtigung der s-Fuge. Der phonologisch-typologische Wandel des Deutschen von einer Silben- zu einer Wortsprache.
Kontakt
nuebling@uni-mainz.de, 22611